Fischmarkt

Ich weiß nicht, ob es nur ein Gerücht ist, dass der Altonaer Fischmarkt, der allsonntäglich an der Großen Elbstraße stattfindet, mehr touristische Besucher als Hamburger anlockt, aber auf mich trifft das auf jeden Fall zu. Das letzte Mal war ich vor ca. 14 Jahren dort und so dachte ich mir heute früh, wenn ich eh schon so früh wach bin, dann kann ich auch endlich mal wieder zum Fischmarkt fahren. Gesagt, getan, das Auto habe ich oben beim Michel abgestellt und bin die paar Meter zum Fischmarkt runtergelaufen. 

Ich finde es ja echt erstaunlich, wieviele Mensch sich so früh am Morgen dort tummeln und so verwunderte mich die folgende Durchsage nicht: „Achtung, Achtung, hier spricht die Marktleitung. Bitte passen Sie auf Ihre Wertsachen auf, auf dem Marktgelände befinden sich Taschendiebe. Dies gilt auch ausdrücklich für unsere Händler“. Mein gesunder Menschenverstand hat mir allerdings schon vor der Durchsage dazu geraten…

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Am liebsten war mir der Stand mit Hamburger Gedöns und vor allem die wunderschönen Obst- und Fruchtkörbe, denen man kaum widerstehen kann.

Hamburger Gedöns Fruchtkörbe

Palettenweise wurden so Litschis und vor allem Erdbeeren von den Besuchern weggeschleppt – obwohl ich persönlich nicht nachvollziehen kann, wie man um diese Jahreszeit Erdbeeren kaufen kann. Ich bin eher der Saison-Typ und kaufe Früchte und Obst, das auch hier wächst, eigentlich nur aus regionalem Anbau und eben dann, wenn Saison ist. Aber die Händler wollen ja schließlich auch leben.

Der Fischmarkt hat jeden Sonntag von 07:00 Uhr bis 09:30 Uhr geöffnet. Sobald es Frühling wird, also nach dem 15. März beginnt der Fischmarkt bereits morgens um 05:00 Uhr – bis Mitte November.

Der Ursprung des Fischmarkts ist auf einen Konkurrenzkampf zwischen Altona (das damals dänisch war) und Hamburg zurückzuführen. Altona hat im Jahr 1664 vom dänischen König Friedrich III. das Stadtrecht erhalten und 1703 wurde es erlaubt, auch sonntags in Altona vor dem Kirchgang Handel zu treiben, so dass die Altonaer Bevölkerung auch sonntags frischen Fisch kaufen konnte – wenn der „gemeine Bürger“ auch nicht im Vordergrund dieser Erlaubnis stand; denn der Sinn der Sache war es, dass die feine Gesellschaft auch sonntags in den Genuss frischen Fischs kam. Und am Sonntag früh kamen nun einmal die Fangboote an.

Im Jahr 1896 wurde dann die Fischauktionshalle in Altona eröffnet (das Zentrum des heutigen Fischmarkts) und in ihrer Form wurde sie einer dreischiffigen Basilika nachempfunden. Die einzelnen Elbfischer bekamen Ende des 19. Jahrhunderts Konkurrenz durch die großen Fischdampfer und damit die Großhändler nicht zu niedrige Preise durchsetzen konnten, wurde die Hilfe des Auktionators in Anspruch genommen. Ab ca. 1930 verlagerte sich der Handel weg von der Fischauktionshalle weiter nach Westen zu den großen Fischfabriken und Kühlhallen.

Wer den Fischmarkt nun so gar nicht kennt, der sollte –> hier <– mal klicken. Auf der Seite von Hamburg.de über den Fischmarkt ist auch ein Video eingebunden.

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7 Gedanken zu „Fischmarkt

  1. ww

    Sollte ich auch mal hin. Ich war noch nie da.
    Setze ich auf meine „to do Liste“ 🙂

    Danke für die schönen Bilder, jetzt bin ich auf jeden Fall motivierter und habe endlich eine Vorstellung davon, wo genau er sich befindet.

    Liebe Grüße!
    Wera

    Antwort
    1. kurzundknapp Autor

      Lieben Dank, Wera. Dein Kommentar bestätigt ja meine Vermutung, dass es tatsächlich eher eine Touri-Veranstaltung ist. Aber so einen riesigen Fruchtkorb für 8 Euro oder so abzuräumen …. nächstes Mal.
      Liebe Grüße
      Sabine

      Antwort
  2. writeln

    Glückwunsch zum gelungenen Umzug! Das Titelbild finde ich richtig klasse und mit einem Klassiker. wei dem Fischmarkt zu beginnen, ist ein gelungener Einstieg.
    Da werde ich gleich mal meine Blogroll ergänzen…

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  3. knightlyart

    Ach, der Fischmarkt! Viele verschleierte Erinnerungen! Ich bin vor vielen vielen Jahren nach einer durchgemachten Nacht dort oft gelandet! Wundervolle Fotos!
    Ganz liebe Grüße von Kirsten

    Antwort
  4. exillebenderhamburgerinnrw

    Guten Morgen Sabine, der Start ist gelungen. 🙂 Nach langen Kinonächten, habe ich Sonntags oft einen Abstecher zum Fischmarkt gemacht. Angezogen von den Marktschreiern und mit ’ner Tüte voll Apfelsinnen und Bananen, bin ich dann nach Hause geschippert. Beim nächsten Besuch kann ich ja mal als Tourist den Fischmarkt erleben und mich treiben lassen.

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    1. kurzundknapp Autor

      Oh ja, mach das. Als im Exil lebender Hamburger den Fischmarkt als Tourist zu besuchen … das hat doch was 🙂

      Danke für die Blumen hinsichtlich des Starts

      Antwort

Eure Meinung interessiert mich